Für ein Jahr hat Heiko Lammertz seinen Dienst beim Einsatztrupp der Polizei Mönchengladbach gegen die Arbeit für die UNO-Blauhelme getauscht. Nicht zum ersten Mal. Nach Stationen im Kosovo, in Afghanistan und im Südsudan ist der 48-jährige Nettetaler Familienvater nun seit November vergangenen Jahres in Darfur, im Westen des Sudan. Um Menschen zu schützen, um Polizisten auszubilden - und um zu helfen.
Hilfe in Gebiete wie Tawilla bringt der Verein „Lachen Helfen“, der vor 22 Jahren von Bundeswehr-Soldaten gegründet wurde. Der Gedanke: Soldaten und auch Polizisten in UN-Missionen kommen dorthin, wo Hilfsorganisationen vielleicht gar keinen Zugang bekommen.
In Tawilla, wo der Bürgerkrieg seit 15 Jahren präsent ist, läuft die UN-Mission seit 2007. Die Menschen dort haben nichts - aber auch ihre Wünsche sind nicht groß. Zugang zu frischem Wasser, Gesundheitsversorgung - und Bildung für ihre Kinder.
In der Rekordzeit von nur dreieinhalb Monaten haben Lammertz, sein Kölner Kollege Toni Kirchmaier (58) und viele fleißige Helfer vor Ort die „Secondary Boy School“ wieder aufgebaut. Mit einem Budget von gut 10.000 Euro - finanziert aus Spenden für den Verein „Lachen helfen“ - ist sogar ein kleines Schulzentrum mit verschiedenen Gebäuden entstanden. Mit Stühlen und kleinen Tischen, mit Toiletten, Stromversorgung per Solaranlage, mit ein paar älteren Laptops und vor allem: Mit Mauern. Das ist für die Eltern ganz wichtig, denn sie möchten ihre Kinder geschützt wissen.
Die beiden Männer haben noch während der Arbeit an der Schule das Folgeprojekt entdeckt: Das Krankenhaus von Tawilla. Insgesamt leben dort 250.000 Menschen, 150.000 davon sind Flüchtlinge, die aus ihren Dörfern vertrieben wurden und dort gestrandet sind.
Es gibt ein Krankenhaus dort - mit zwei Betten. Eins für Geburten und eines für alle anderen Notfälle. Gemeinsam mit „Médecins sans Fontières“ (Ärzte ohne Grenzen) und natürlich „Lachen Helfen“ wollen sie hier auch den Grundstein für eine bessere Zukunft legen. Es soll ein Brunnen gebohrt werden, um die Versorgung mit frischem Wasser sicherzustellen, Stromgewinnung durch eine Solaranlage ist geplant. Außerdem soll ein Untersuchungsraum eingerichtet werden. Und auch hier steht die schützende Mauer ganz oben auf der Wunschliste der Menschen.
Auf der Internetseite lachen-helfen.de gibt es Informationen über die Projekte. Und wer spenden möchte, findet hier auch alle nötigen Angaben.