Vorwort von Landrat Dr. Andreas Coenen und Leitendem Polizeidirektor Dietmar Maus
Sehr geehrte Bürgerinnen, sehr geehrte Bürger,
mit dem vorliegenden Bericht blicken wir zurück auf das Unfallgeschehen im Kreis Viersen im Jahre 2022. Um die Entwicklung besser analysieren zu können und unsere Arbeit auf die Veränderungen anzupassen, vergleichen wir die aktuellen Unfallzahlen mit denen der vergangen fünf Jahre.
Zunächst halten wir fest, dass es 2022 insgesamt zu 9.146 Unfällen gekommen ist. Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent. Hauptursächlich sind hier Fehler beim Abbiegen oder Wenden bzw. bei der Nichtbeachtung der Vorfahrt/des Vorrangs.
Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, stieg um 12,1 Prozent auf 1.063 an. Dies ist mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre ein Höchststand. Die Zahl der Verkehrstoten ist dagegen von 8 auf 6 Menschen zurückgegangen. Auch wenn dies der niedrigste Stand der vergangenen fünf Jahre ist, ist jeder Mensch der im Straßenverkehr getötet oder verletzt wird, einer zu viel.
An jedem 5. Unfall mit Personenschaden sind Rad Fahrende beteiligt. Diese sind im Gegensatz zu Auto Fahrenden weitestgehend ungeschützt und haben daher ein besonders hohes Verletzungsrisiko bei Unfällen.
Die Zahl der Pedelec Fahrenden nimmt seit Jahren zu. Darunter befinden sich viele Menschen, die jahrelang nicht mehr mit ihrem Rad gefahren sind und durch die
Pedelecs ihre Lust am Radfahren wiederentdecken. Die höhere Anzahl solcher
Pedelecs im Straßenverkehr hat zur Folge, dass die Zahl der verunglückten Pedelec Fahrenden um 42 Prozent von 90 auf 128 gestiegen ist.
Durch unsere Verkehrssicherheitsberater/-innen werden in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kreises Kurse für einen sicheren Umgang speziell für Pedelec Fahrende durchgeführt. In 2023 werden wir diese Kurse auch weiterhin anbieten.
Insbesondere die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr liegt der Kreispolizei Viersen am Herzen. Der Blick auf die Statistik und die Erkenntnis, dass die Zahl der verunglückten Kinder auf 114 gestiegen ist, ist für uns Ansporn, die präventive Arbeit an Schulen und in Kindertagesstätten bzw. Kindergärten nachhaltig zu unterstützen.
Erfreulich ist, dass die Aufklärungsquote bei Verkehrsunfallfluchten mit Personen-schaden auf über 55 Prozent gestiegen ist. Zurückzuführen ist das zum einen auf eine gute Ermittlungsarbeit und zum anderen auf aufmerksame Bürgerinnen und Bürger, die insbesondere als Zeugen solche Unfälle gemeldet haben. Hier sind wir auch weiterhin auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Aber ganz ohne „Knöllchen“ geht es nicht. Die Polizei wird auch weiterhin falsches Verhalten konsequent ahnden. Denn auch das trägt dazu bei, dass Verkehrs-teilnehmende ihr Verhalten reflektieren und ändern.
Für das Jahr 2023 setzt sich die Kreispolizei Viersen das Ziel, durch gezielte Verkehrsüberwachung und intensiver Präventionsarbeit die Zahl der Unfälle zu senken. Hier ist das individuelle Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden entscheidend. Denn Unfälle passieren nicht einfach, sie werden verursacht. Deswegen appellieren wir an alle, die auf den Straßen im Kreis Viersen unterwegs sind, uns durch das richtige Verhalten zu unterstützen. Besonnenheit, Zurückhaltung und Aufmerksamkeit für den anderen sind nur drei von vielen Schlagworten.
Nur gemeinsam wird es uns gelingen, die Zahl der Unfälle zu senken, Menschen vor Verletzungen zu bewahren und die Sicherheit auf Viersens Straßen zu verbessern.
Es grüßen Sie
Dr. Andreas Coenen Dietmar Maus
Landrat des Kreises Viersen Leitender Polizeidirektor