Essen - Südviertel / Fischlaken / Bochold:
In den vergangenen Tagen waren wieder etliche Trickbetrüger mit unterschiedlichen Maschen in der Stadt unterwegs.
Am Freitag (15. November, gegen 13 Uhr) wurde die Polizei an die Hohenzollernstraße ins Südviertel gerufen. Ein Senior war dort von Unbekannten angerufen worden, die sich als Beamte der Kriminalpolizei ausgaben. Diese ermittelten angeblich in einem dringenden Fall und forderten den Mann auf, sein gesamtes Bargeld sowie seine Kreditkarte auszuhändigen. Weil der Senior kein Bargeld zuhause aufbewahrte, nahm der falsche Polizist, der kurze Zeit später anklingelte, lediglich die Kreditkarte mit. Der Unbekannte soll etwa 165 cm groß und insgesamt dunkel gekleidet gewesen sein sowie dunkle, kurze Haare gehabt haben.
Gegen 15 Uhr meldete sich eine Anwohnerin der Alinenhöhe (Fischlaken) bei der Polizei, nachdem sie auf falsche Amazon-Mitarbeiter hereingefallen war. Unbekannte hatten sie kurze Zeit zuvor angerufen und ihr mitgeteilt, dass über ihren Amazon-Account verdächtige Bestellungen getätigt worden seien. Für eine Rückabwicklung der Zahlungen sollte sie dem "technischen Dienst" einen Fernzugriff auf ihren Rechner gestatten. Anschließend wurde die Frau aufgefordert, ihren Zugang zum Online-Banking zu öffnen. Nachdem sie zu mehreren Überweisungen aufgefordert worden war, wurde die Frau misstrauisch. Sie beendete das Telefonat und wählte den Notruf.
Gestern Morgen (16. November) erhielt ein Anwohner des Pookwegs in Bochold eine SMS von seiner "Tochter". Dieser sei angeblich ihr Handy ins Wasser gefallen. Deshalb melde sie sich jetzt von ihrem alten Handy, bei welchem jedoch das Mikrofon kaputt sei. Sie müsse dringende Überweisungen tätigen, die sie wegen des beschädigten Smartphones nicht selbst erledigen könne. Der Mann überwies das Geld, dann kamen ihm jedoch Zweifel und er rief die Polizei.
Wir empfehlen Angehörigen oder nahestehenden Personen von älteren Menschen dringend, das Gespräch mit Seniorinnen und Senioren zu suchen und sie über die verschiedenen Methoden der Trickbetrüger aufzuklären.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Unbekannte Sie anrufen oder vor
Ihrer Haustüre stehen.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel
Polizisten, den Dienstausweis und rufen Sie beim geringsten Zweifel
bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen
Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus. Wichtig: Lassen Sie
den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. Auch die
Polizei wird Sie niemals um Bargeld, Geldkarten oder Wertgegenstände
bitten.
- Vergewissern Sie sich, ob Personen, die sich plötzlich unter
neuer Nummer melden, wirklich Verwandte/Freunde sind. Kontaktieren
Sie die Personen unter der altbekannten Nummer.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu ihren finanziellen
Verhältnissen preis. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck
setzen. Legen Sie einfach auf.
- Gestatten Sie Fremden niemals den Fernzugriff auf Ihren Rechner
(beispielsweise über die Installation einer bestimmten Software)!
Beenden Sie das Telefonat sofort.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten z.B. Bankkonto- oder
Kreditkartendaten sowie Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal)
heraus.
Diese Broschüren fassen alle wichtigen Informationen zusammen:
https://essen.polizei.nrw/sites/default/files/2018-09/Broschuere_SAEM_36s_web.pdf
https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/228-BR-Im-Alter-sicher-leben%20%28003%29.pdf
https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/229-BR-Gut-beraten-im-hohen-Alter%20%28002%29.pdf