Adventskalender 2019 - 6. Türchen - Diensthundführer

6. Türchen- Diensthundführer
Adventskalender 2019 - 6. Türchen - Diensthundführer
Heute öffnen wir die Tür zu unseren vierbeinigen Kollegen, die für uns nicht nur ein unverzichtbares Einsatzmittel, sondern für ihre Herrchen und Frauchen treue Begleiter und auch Familienhunde sind.
Polizei Viersen

Calito, Friedrich und Whisky: Das sind zurzeit unsere aktiv im Dienst befindlichen Fellnasen.

Calito und Whisky sind beides Malinois-Rüden. Beide kamen schon als Welpen zu unseren Hundeführern und wurden von diesen aufgezogen und für die „Einschulung“ zum Polizeidiensthund vorbereitet. Friedrich ist ein Deutscher Schäferhund, und auch er genoss eine tierische Sozialisation im Welpenalter durch seinen ebenfalls pensionierten Vorgänger bei seinem Frauchen.

Nach dem Motto: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ist unser vierköpfiges menschliches Hundeführerteam überzeugt, dass das Aufziehen eines späteren Diensthundes im Welpenalter und das spielerische Heranführen an die späteren Aufgaben für Hund und Herrchen eine lehrreiche Kindergartenzeit ist, von der Mensch wie Tier beim „Ernst des Lebens“ profitieren.

Und dabei wird auch deutlich, dass die Hundeführer aus Liebe zum Hund genau diese Tätigkeit gewählt haben. Letztendlich ist es nämlich ihr persönliches Risiko, ob der süße Welpe wirklich „polizeidienstfähig“ wird und die erforderlichen Prüfungen dafür auch besteht oder ob das Kindergartenkind ausschließlich ein Familienhund bleibt und für den Polizeidienst nicht geeignet ist.

Auch wenn das Heranführen an die dienstlichen Aufgaben oder die Suche nach Rauschgift, Menschen oder Gegenständen spielerisch erfolgt, ist es doch harte Arbeit, bis der kleine Tollpatsch zu einem richtigen Polizeidiensthund gereift ist.

Womit wir by the way auch noch mit einem immer noch verbreiteten Irrglauben aufräumen wollen:

Die Hunde suchen kein Rauschgift, weil sie süchtig sind, sie kommen damit gar nicht in direkten Kontakt, was auch lebensgefährlich wäre: Die Hunde gehen spielerisch auf die Suche nach ihrem „Stöckchen“, das -je nach Aufgabe und Ausrichtung- mit Rauschgift, Geld, menschlichen Geruchsträgern, Sprengstoff u.ä. gefüllt ist. Die unschlagbare Spürnase des Hundes führt ihn dann zum Versteck und zur Belohnung erhält der Hund dann auch sofort „sein Stöckchen“, das der Hundeführer dann zu einer kurzen Spiel- und Belohnungsphase nutzt. Und das ist Motivation für die nächste Suchaufgabe.

Unsere Fellnasen müssen aber zunächst einmal die Prüfung zum Schutzhund bestehen, denn das ist ihre erste Aufgabe: Sie sollen die Einsatzkräfte beschützen, vor Angriffen bewahren und mithelfen, unser renitentes Gegenüber zu sichern und festzunehmen. Hier sind ein sehr enges Vertrauensverhältnis und absolute Disziplin gefragt: Der Hund darf natürlich nur dann beißen, wenn sein Frauchen/Herrchen ihm dazu das Kommando gibt. Auch muss er auf Kommando sofort gehorchen und von seinem „Gegenüber“ wieder ablassen, auch wenn er das vielleicht lieber anders hätte…...

Dazu gehört stetiges Training und natürlich auch eine regelmäßige Überprüfung. Bei nicht bestandener Prüfung muss das Team nachsitzen und darf bis zur erfolgreichen Nachprüfung nicht mehr im Dienst eingesetzt werden.

Erst wenn diese Schutzhundausbildung erfolgreich beendet ist, kann das Team sich zusätzlich zum Suchhundeteam ausbilden lassen. Unser Calito ist in der Ausbildung zum Personenspürhund, Friedrich ist fertiger Personenspürhund und Whisky ist auf dem Weg zum Rauschgiftspürhund.

Wie lieben unsere Hunde und sind sehr froh und dankbar, dass wir sie haben.

Nicht verpassen: Morgen sind wir zu Gast bei unseren Allroundern.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110