Wenn Kinder über die Straße wollen

Wenn Kinder übr die Straße wollen
Wenn Kinder über die Straße wollen
Unsere Maskottchen Viktor und Viktoria erklären, warum man nicht überall anhalten soll, wenn jemand, insbesondere Kinder, über die Straße möchte.
Polizei Viersen / H. Ahlen

Es ist ein alter Streit um Höflichkeit. Stellen Sie sich vor, Sie sind mit dem Auto unterwegs. Plötzlich sehen Sie am Straßenrand ein Kind stehen, das nach rechts und links schaut und augenscheinlich die Straße überqueren möchte.

Ungefähr die Hälfte aller Autofahrerinnen und Autofahrer antwortet jetzt spontan: „Natürlich halte ich an, lächle dem Kind zu und winke ihm, die Straße zu überqueren. Ich bin ja nett.“

Wir schätzen Höflichkeit und Rücksichtnahme sehr, rufen immer wieder dazu auf - aber hier müssen wir Ihnen sagen: Tun Sie es nicht.

„Wie bitte? Ich soll durchfahren?“

Ja, genau! Denn das Anhalten kann die Kinder in Gefahr bringen. Unsere Verkehrssicherheitsberater erklären es den Kindern und auch ihren Eltern immer wieder, dass sie stehen bleiben, bis wirklich kein Fahrzeug mehr kommt, und die freundlichen Autofahrerinnen und Autofahrer durchwinken sollen.

Hier sind unsere Argumente:

  • Sie bleiben stehen, hinter Ihnen denkt sich ein anderer Autofahrer: „Warum bleibt der Depp da stehen? Und blinken kann er auch nicht, wenn er anhält.“ Dann setzt er zum Überholen an - und würde das Kind, das gerade an Ihrem Auto vorbei ist, erfassen. Durch das Überholen entsteht zusätzlich eine gefährliche Situation mit dem Gegenverkehr.
     
  • Wenn Sie in einem größeren Fahrzeug unterwegs sind, können die Autofahrer hinter Ihnen das Kind gar nicht sehen, wenn es schon auf der Straße ist. Das trägt auch dazu bei, dass es gefährlich wird.
     
  • Dass Sie anhalten, heißt noch lange nicht, dass der Gegenverkehr das auch tun wird. Und durch den könnte das Kind dann angefahren werden.
     
  • Gleiches gilt für Fahrrad- und andere Zweiradfahrer. Die Erfahrung lehrt, dass sie oft genug an den anhaltenden Fahrzeugen vorbeirollen - weil sie es können.
     
  • Für die Kinder ist außerdem Ihr freundliches Winken oft gar nicht zu erkennen, weil viele Autos getönte Scheiben haben.

Unsere Botschaft:

  • Liebe Eltern, bitte bringen Sie Ihren Kindern bei, ein haltendes Fahrzeug weiterzuwinken. Bitte trainieren Sie dies, so oft wie möglich.
     
  • Liebe Autofahrerinnen und Autofahrer, bitte seien Sie bremsbereit, wenn Sie ein Kind am Straßenrand sehen. Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit und seien Sie sehr aufmerksam, aber fahren Sie vorsichtig und bremsbereit weiter.

Es gibt natürlich auch Stellen, an denen Fußgänger gehen dürfen und Autos halten müssen.

  • An der Ampel - aber das müsste sich von selbst verstehen.
  • Am Zebrastreifen.
  • Da, wo Sie mit dem Auto abbiegen wollen und ein Fußgänger geradeaus weitergeht.

Allen unterwegs ein gutes Miteinander im Straßenverkehr!

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110