Behilflich zu sein, wenn jemand Hilfe benötigt – dazu sind die meisten Menschen erzogen worden. Es gibt Straftäter, die nutzen genau dies schamlos aus.
Am Mittwoch gegen 13 Uhr war ein Ehepaar aus Schwalmtal (76 und 71 Jahre alt) bei einem Verbrauchermarkt an der Roermonder Straße in Waldniel einkaufen.
Auf dem Parkplatz wurden zunächst die Frau von einem Mann angesprochen, ob sie ihm Geld für eine Telefonzelle wechseln könne. Das tat die Frau.
Als ihr Mann dazu kam, fragte der Unbekannte auch ihn, ob er wechseln könne. Auch der Ehemann wechselte eine Ein-Euro-Münze in 20-Cent-Stücke.
Nach dem Wechselvorgang verschwand der Unbekannte so plötzlich, wie er vorher aufgetaucht war.
Erst am nächsten Morgen stellte der Ehemann fest, dass aus seiner Geldbörse Geldscheine fehlten. Im Nachhinein erinnerten sich beide daran, dass der Mann während des Geldwechselvorgangs am Vortag die ganze Zeit mit seinen Händen über der Geldbörse des Ehemannes „hantiert“ hatte.
Es gibt die verschiedensten Maschen des Trickdiebstahls – häufig nutzen die Täterinnen und Täter auch ein Klemmbrett, auf dem sie irgendeine Unterschrift ihrer Opfer haben möchten, nachdem diese einen kleinen Betrag für einen „guten Zweck“ gespendet haben. Dabei verdeckt dann das Klemmbrett – ähnlich wie die Hände des Täters in diesem Fall – die Sicht des Opfers auf das eigene Portemonnaie.
Die Polizei rät: Wenn solche Täterinnen oder Täter auf Sie zukommen – und zumeist tun sie dies auf großen Parkplätzen – seien Sie unhöflich. Helfen Sie nicht. Werden Sie in Ihrer Ablehnung laut, damit andere Menschen auf dem Parkplatz aufmerksam werden. Diese Tätergruppen mögen keine Öffentlichkeit.
Wer Geld für eine Telefonzelle – wo gibt es übrigens noch Telefonzellen? – benötigt, kann zur Kasse gehen, um dort zu wechseln. Und wenn Sie gerne für einen guten Zweck spenden möchten, dann brauchen Sie sich nicht auf einem Parkplatz darüber informieren zu lassen, wofür man spenden kann – das können Sie ganz in Ruhe zu Hause recherchieren.
Bitte sprechen sie gerade mit älteren Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden über diese Arten des Trickbetrugs. Gerade ältere Menschen geraten besonders oft ins Visier solcher Tätergruppierungen. /hei (557)